Sonntag, 9. Oktober 2011

Umorganisation und Eigeninitiativen

In Zusammenhang mit den Vertrag der EKD mit der Synode in Grossbritannien wurden die Pfarrstellen in Grossbritannien reduziert. Daher wurden grössere Pfarramtsbe­reiche unter Zusammenfassung vieler Gemeinden notwendig. In diesem Zusammenhang orientierte sich die Gemeinde Oxford nach London, wo sie zur Christuskirche bereits seit längerem gute Beziehungen unterhielt. Infolgedessen gab Pastor Voigt Ende 1984 die Betreuung der Gemeinde Oxford an Pastor H. Tacke von der Christuskirchen­gemeinde ab. Dies war insofern kein sehr harter Übergang, als Pastor Tacke bereits häufig vertretungsweise in Oxford Gottesdienste gehalten hatte, um einen vierzehn­tägigen Rhythmus zu ermöglichen. Pastor Tacke hinterliess einen starken Eindruck als hervorragender Prediger und intensiver Seelsorger.
Von 1985 bis 1988 wurden regelmässig Kindergottesdienste von Frau Christa Böhme gehalten.
Schwierigkeiten des Überganges ergaben sich mit der Begründung des Pfarramtsbereiches London West, dem die Gemeinden London Christuskirche, Petersham, Reading, Oxford und die Predigtstation Farnborough angehören.
Für Oxford fiel dieser Neuanfang mit dem Weggang von Pastor Tacke und Frau Kaper zusammen. Die undankbare Aufgabe, die Gemeinden zusammenzuführen, übernahm Dr. Ansons, bisher Pfarrer von London Südwest (Petersham, Reading und Farnborough), dem ein Vikar, Michael Gengenbach, zur Seite stand. An den jeweils vierten Sonntagen des Monats fand der Gottesdienst jetzt im Gemeindehaus statt, um in der Winter­saison einen wärmeren Gottesdienstraum zur Verfügung zu haben, den Fahrdienst (Parkmöglichkeit) zu erleichtern und eine räumliche Annäherung an die United Reformed Church zu gewinnen, deren Pfarrer, Dr. Donald Norwood, mehrmals vertretungsweise Gottesdienste hielt.
Schon bald wurde die Stelle für den Pfarramtsbereich London West neu ausgeschrieben. Die Wahlen fanden im März 1987 statt. Gewählt wurde Pfarrer Dr. Albrecht Weber, der sein Amt im September 1987 antrat. Bald darauf kam auch ein neuer Vikar, Rolf Schlieper.
Aus organisatorischen Gründen wurde mit dem fast fünfzigjährigen Brauch, die Gottesdienste am zweiten und vierten Sonntag des Monats zu halten, gebrochen. Sie fanden ab Oktober 1987 jeweils am ersten und dritten Sonntag des Monats statt. Während die ersten Gottesdienste im Monat in der Oxforder Universitätskirche von Dr. A. Weber gehalten werden, wurden die Gottesdienste am dritten Sonntag bisher von der Gemeinde selbst gestaltet. Diese Aufgabe, die schon des öfteren von Gudrun Kaper wahrgenommen worden war, übernahmen zunächst Walter und Christa Böhme und später Frieder Ludwig, ein Student der Theologie und Geschichte, der das Studienjahr 1988/89 in Oxford verbrachte und im Gemeindehaus wohnte. In England sammelte er Material für seine Dissertation über "Kirche im kolonialen Kontext. Anglikanische Missionare und afrikanische Propheten im südöstlichen Nigeria, 1879 - 1918". Vom gleichen Personenkreis wurden auch immer wieder Gemeindeabende veranstaltet.
Während die Andachten im Gemeindehaus nur vom Kern der Gemeinde - etwa acht bis zwanzig Personen - besucht werden, kommen zu den in St. Mary's gehaltenen Gottes­diensten recht viele Besucher. Diese von Dr. Weber gehaltenen Gottesdienste sind mit Abendmahl und Kindergottesdienst verbunden. Hier sind regelmässig die Eltern der Kindergottesdienstkinder, viele Konfirmandeneltern und mehr als sonst Studenten und Angehörige der Europäischen Schule anwesend. Dadurch zeichnet sich eine neue Zusammensetzung und ein Verjüngung der Gemeinde ab.
Und so ist es der Deutschen Evangelischen Gemeinde Oxford zu wünschen, dass sie weiterhin eine Stätte des Austausches, ein Ort der Begegnung, eine Heimat für Menschen auf ihrem Weg bleibt und damit ein Zeichen der Versöhnung in Christus.

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