Nachrichten über die Gemeinde Oxford aus den Jahren 2008 - 2018, 2021 - 2023

Nachrichten zur Gemeinde Oxford 

Gemeindebriefe Pfarramtsbereich London-West mit Oxford

Auszüge aus Gemeindebriefen

Gemeindeversammlung in Oxford 2008
Neue Liturgie beschlossen
Auf der jährlichen Gemeindeversammlung am 2. März in Oxford wurde eine erneuerte Liturgie beschlossen. Seit dem Erscheinen des „Evangelischen Gottesdienstbuches“, der Agende für die Evangelische Kirche der Union und für die Vereinigte Evangelisch- Lutherische Kirche Deutschlands gibt es einen breiten Konsens in Gottesdienstliturgie, der zugleich auf örtliche Gegebenheiten Rücksicht nimmt. soll eine Liturgie nicht ins Belieben von einzelnen Vorlieben gestellt werden, sondern diesem breiten Konsens entsprechen.
Fast ein Jahr hatte der Kirchenvorstand eine Liturgie, d.h. eine Gottesdienstordnung, auf den neuesten Stand gebracht.
Dazu wurden über sechs Monate Erfahrungen mit einer Liturgie auf Probe gesammelt. Aufgrund von Vorschlägen und Anregungen aus der Gemeinde, insbesondere von Dr. Wannenwetsch und Dr. Döring, wurde die Liturgie im Blick ihre theologische und praktische Stimmigkeit geprüft und verändert.
Nun sind noch einige Details zu klären.
Dann soll die Liturgie in Druck gehen. Damit auch Englisch sprechende Besucher am Gottesdienst teilnehmen können, die Liturgie parallel in Englisch und Deutsch gedruckt werden.
Nachdem Johannes Brosi und Martina Kaupp-Roberts nicht mehr zur Wahl antraten, wurden sie mit Dank verabschiedet.
Neu gewählt wurde Claudine Gerhard. Ute Schmidt- Rohr wurde zur Stellvertretenden Schatzmeisterin gewählt.
Schatzmeisterin Dr. Gisela Wüster und Synodale Elisabeth Wright wurden in ihren Ämtern bestätigt.
Seit vielen Jahren hat sich Martina-Kaupp-Roberts in der Gemeinde Oxford engagiert. Wo tatkräftige Hilfe und ein sicheres Urteil gebraucht wurden, im Küsterdienst, beim Social, v.a. im Kindergottesdienst und seit 2003 auch im Kirchenvorstand, war sie zur Stelle. Seit 2006 unterstützte sie als stellvertretende Schatzmeisterin Gisela Wüster. Ohne sie und ihren Einsatz wäre die Renovierung des Gemeindehauses nicht möglich gewesen.
Mit Tatkraft, Sinn fürs Praktikable, Entschlusskraft, Humor und Liebe zu den Menschen – v.a. zu den Kleinen – hat sie in der Gemeinde viel bewegt. 1000 Dank dafür! Nun bricht sie auf zu neuen Ufern, zum Glück ist sie nicht außer Reichweite, sie bleibt uns erhalten!

Gemeindebriefe von 2009
Schatzmeisterwechsel
Dr. Gisela Wüster hat nach fast 10 Jahren als Schatzmeisterin für die deutsche Gemeinde in Oxford ihr Amt niedergelegt. Frau Wüster hat diesen verantwortungsvollen Posten zu einer Zeit übernommen, als die Oxforder Gemeinde im Umbruch steckte, und hat mit unermüdlichem Einsatz, Gründlichkeit und Verlässlichkeit dafür gesorgt, dass die Gemeinde turbulente und finanziell schwierige Zeiten unbeschadet
überstanden hat.
Mit trockenem Humor und westfälischer Beharrlichkeit hat sie sogar die schusseligsten Kirchenvorstandsmitglieder davon überzeugen können, dass Quittungen recht wichtig sind, und doch besser aufgehoben werden sollten...
In Ute Schmidt-Rohr und Claudine Gerhard haben sich zwei fähige und einsatzfreudige Nachfolgerinnen gefunden: Ute Schmidt-Rohr wird sich vor allem für das Gemeindehaus und seine Instandhaltung einsetzen, während sich Claudine Gerhard um die allgemeinen Finanzen kümmern wird. Ganz herzlichen Dank an die scheidende und die neuen Schatzmeisterinnen.
Regina Irwin

Bettina Kienast neu im Kirchenvorstand
Der Oxforder Kirchenvorstand sagt 'Herzlich Willkommen' zu Bettina Kienast, seinem neuesten Mitglied. Frau Kienast lebt seit 2001 in Oxford, wo sie als Technical Account Managerin für eine Firma, die
Videoschnittsoftware herstellt, arbeitet und nebenbei für ihren MBA studiert. Frau Kienast besucht seit 2005 die Gottesdienste der deutschen Gemeinde in Oxford, und wurde mit ihrem Mann auch hier getraut. Für Frau Kienast stellt die Oxforder Kirchengemeinde ein Stück Heimat dar, und sie freut sich darauf, jetzt noch
mehr mit Leuten in ähnlichen Situationen kommunizieren zu können. Sie hofft, durch ihren Beitritt zum Kirchenvorstand einen besseren Überblick über das Gemeindeleben erhalten und einen positiven
Beitrag zur Gemeinde leisten zu können.
Frau Kienast hofft, ihre Perspektive als Mitglied mit außerschulischen Hintergrund einzubringen, und die Gemeinde vor allem in technischen und kreativen Sachen zu unterstützen.
Regina Irwin


Nothing in this country without a cup of tea”
Im September 2009 wird die Gemeinde in Oxford 70 Jahre alt. Regina Irwin hat in den
Archiven geforscht und interessante Details ans Licht gebracht.

Die Deutsche evangelische Gemeinde Oxford darf 2009 ihren 70. Geburtstag feiern. Am 3. September 1939, am Tag des Kriegseintritts Großbritanniens, wurde erstmals in der Oxforder Universitätskirche ein Gottesdienst in deutscher Sprache gefeiert. Dieses Datum allein weist schon darauf hin, dass die Geschichte unserer Gemeinde eine ereignisreiche ist, geprägt durch viele bewegende Einzelschicksale.
Die meisten Gründungsmitglieder der Oxforder Gemeinde waren Mitglieder der Bekennenden Kirche oder Christen jüdischer Abstammung, deren Leben unter Hitlers Regimenin ständiger Gefahr war.
Hans-Hermann Kramm, der spätere Pfarrer der Oxforder Gemeinde, war ein Mitglied des 'Bonhoeffer-Kreises' und wurde wegen seiner Auslandskontakte und -arbeit bedroht. Dr. Nathaniel Micklem, der Principal des Mansfield College, lud ihn ein, seine Doktorarbeit in Oxford zu schreiben, und ermöglichte es Kramm dadurch, Deutschland zu verlassen.
Nach der Reichskristallnacht 1938 kamen viele weitere Flüchtlinge nach Oxford, und Dr. Micklem dachte sich, dass ein Gottesdienst in deutscher Sprache ihnen beim Einleben helfen würde. Er stellte Mansfield College Chapel und Dr. Kramm als Pastor zur Verfügung, und zum ersten Gottesdienst im Februar 1939 kamen acht Personen. Zwei Wochen später waren es dann schon zwanzig, und so wurde die Gemeinde schnell größer. Prof. Eric Routley spielte die Orgel für die deutsche Gemeinde und lud nach dem Gottesdienst zu 'tea and biscuits' in sein Turmzimmer: 'nothing in this country without a cup of tea'. Ein Motto, an das sich die deutsche Gemeinde in Oxford auch nach 70 Jahren noch hält.
Seit 1941 arbeitete Pastor Kramm nicht nur für die Oxforder Gemeinde und Mansfield College, sondern auch für eine Gemeinde in London, so dass er nur noch vierzehntägig Gottesdienst halten konnte. Die Gemeinde organisierte dann selbst Bibelstunden, Gemeindenachmittage und Kindergottesdienste, und einen Jugendkreis gab es auch.
Nach der Landung der Alliierten in Frankreich wurden viele deutsche Kriegsgefangene nach England gebracht. Es gab ein Kriegsgefangenenlager in Hinksey in der Nähe von Oxford und im August 1946 durften die Kriegsgefangenen zum ersten Mal an einem deutschen Gottesdienst in St. Mary's teilnehmen. 350 Männer erschienen zum Gottesdienst und wurden von der Gemeinde, die ja vor allem aus nichtarischen Christen, die aus Deutschland hatten fliehen müssen, bestand, sehr warmherzig aufgenommen.
Einer der Kriegsgefangenen war  Kurt Schult, der später mit seiner Frau zu den Säulen der Gemeinde zählte, und die zusammen Jahrzehnte lang beim Küsterdienst mithalfen. Er erinnert sich noch an den Sonntag im November 1947, als in St Mary's ein Feuer ausbrach. Die Kriegsgefangenen bildeten eine Löschkette, um die Orgel vor dem Ausbrennen zu retten.
Nach dem Ende des Krieges kamen vor allem junge Frauen, die in Deutschland alles verloren hatten, um sich in England eine neue Zukunft aufzubauen. Eine dieser mutigen jungen Damen war Hilde Schult, die während des Krieges Schreckliches erlebt hatte. Obwohl sie kein Englisch konnte und im Büro gearbeitet hatte, bewarb sie sich, als Haushaltshilfen in England gebraucht wurden. In Oxford lernte sie dann ihren Mann kennen, und sie heirateten in der deutschen Gemeinde in Oxford, der sie heute noch angehören.
In den 50er Jahren änderte sich das Gemeindebild wieder. Viele der Kriegsgefangenen waren in Oxford sesshaft geworden, und nun stießen auch viele Frauen, die mit Engländern verheiratet waren, und Au-Pair-Mädchen zur deutschen Gemeinde.
In dieser Zeit half der Gemeinde das Geschenk eines Pfarrhauses in der Hamilton Road, wo regelmäßige Veranstaltungen stattfanden. 1964 wurde dieses Haus verkauft und 15 Lathbury Road erworben.
Bis heute ist dieses Haus ein ganz wichtiger Teil der Oxforder Gemeinde: hier findet an jedem 3. Sonntag des Monats ein Gottesdienst statt, und Aktivitäten wie der Bibelgesprächskreis, der Kinderbibeltag, Bastelaktionen und ein Sommergottesdienst werden hier abgehalten. Im Haus sind momentan einige Reparaturen erforderlich, und tatkräftige Hilfe bei Aufräumaktionen ist immer willkommen...
Seit 1968 gehört Oxford zum Pfarramt London-West. In den 70er Jahren änderte sich die Struktur der deutschen Gemeinden.
Waren es bisher zum größten Teil Einwanderer, denen die Gottesdienste in deutscher Sprache eine Heimat bot, kamen nun vor allem Wissenschaftler, Studenten und Au-Pair-Mädchen, die während ihres Aufenthalts in England vor allem das Gastland kennenlernen wollten. Viele ältere Gemeindemitglieder starben und die Gemeinde wurde kleiner.
Da es nun keinen ortsansässigen Pfarrer mehr gab, übernahmen es Gemeindemitglieder wie Ilse Seldon, Kurt & Hilde Schult, Lieselotte Green, Sigrid Wareham und Brigitte Cuss, sich um viele Gemeindeaufgaben zu kümmern.
Nach der Gründung der Europäischen Schule in Culham 1978 wurden auch viele der Eltern und Lehrer in der deutschen Gemeinde aktiv. Es wurden Konfirmandengruppen gebildet und bis heute gibt es in der Oxforder Gemeinde mindestens jedes zweite Jahr eine Konfirmation.
In den letzten 10 Jahren gab es wieder einschneidende Veränderungen: die finanzielle Unterstützung der Auslandsgemeinden durch die EKD wurde sehr reduziert und sie müssen sich nun selbst finanzieren.
Das ist nicht immer einfach, wurde aber durch die Vermietung des Gemeindehauses und einer hervorragenden Schatzmeisterin in Dr. Gisela Wüster sehr erleichtert. An dieser Stelle muss auch noch Elisabeth Wright erwähnt werden, die sich in den letzten 10 Jahren um alles vom Kindergottesdienst bis zur Synodalvertretung gekümmert hat.
2009 ist die Situation der Oxforder Gemeinde ähnlich und doch sehr unterschiedlich im Vergleich zu ihren Anfängen. Die Gemeinde bietet ihren Mitgliedern immer noch ein Stück deutschsprachiger Heimat, aber heute wurde die neue Heimat meist frei gewählt. Viele der jetzigen Gemeindemitglieder sind Studenten, Lehrer, Wissenschaftler oder Zeitvertragsarbeitende, die nach einer Weile wieder nach Deutschland zurückkehren. Es gibt viele junge Familien, die vielleicht weniger Zeit haben, sich in der Gemeinde zu engagieren, dafür aber dazu beitragen, dass es einen lebhaften Kindergottesdienst und Konfirmandenunterricht und eine Zukunft für die deutsche evangelische Gemeinde in Oxford gibt.
Regina Irwin

Auszüge aus Gemeindebriefen von 2010 

Herzliche Einladung zur Gemeindeversammlung 
am Sonntag, den 18. April, um 16.00 Uhr im Anschluss an eine gemeinsame Andacht im Gemeindehaus 15A Lathbury Road!
Die Gemeindeversammlung ist keine Veranstaltung, wo die Gemeinde nur das „abnickt“, was der  Kirchenvorstand das Jahr über nachdenkt und beschließt. Sie ist die Gelegenheit, wirklich mitzubestimmen,
wo es Verbesserungsmöglichkeiten in der Arbeit gibt und wohin es mit der Gemeinde in Zukunft gehen soll!
Tagesordnungspunkte:
1. Jahresbericht
2. Finanzen – Entlastung des Kirchenvorstands
3. Zukunft Gottesdienst im Gemeindehaus und des Gesprächskreises: Gibt es andere, bessere Formen?
Konfirmandenunterricht: hat er sich in dieser neuen Form zusammen mit der Christuskirche bewährt?
Hier sind vor allem die KonfirmandInnen und ihre Familien gefragt!
Wie können wir mehr Menschen ansprechen, die Lust haben mitzumachen?
Wahlen: immer noch die effektivste Form mitzubestimmen!
Wie soll es in unserer Gemeinde weitergehen?
Was ist uns als Gemeindemitglieder wichtig?
Bitte melden Sie sich, wenn Sie weitere Themen besprechen wollen!
Aber Hauptsache ist: Sie sind/ Ihr seid dabei!
Ihr Kirchenvorstand

Am 14. März verstarb, kurz vor ihrem 90. Geburtstag,
Frau Ilse Seldon. Frau Seldon war seit den 50er Jahren Mitglied der Oxforder Gemeinde;
sie arbeitete im Kirchenvorstand mit, war ein Trustee für das Gemeindehaus und organisierte Ausflüge und lange Zeit auch das Gemeindeblatt.
Viele Gemeindemitglieder erinnern sich an Frau Seldons unermüdliches Bemühen, die Gemeinde zusammenzuhalten; sei es wenn sie ältere Gemeindemitglieder zum Gottesdienst fuhr, oder wenn
sie sie besuchte. In den letzten Jahren konnte sie selbst den Gottesdiensten nicht mehr beiwohnen, freute sich aber immer sehr über Besuche von der Gemeinde.
Ilse Seldon war über 40 Jahre lang als Lehrerin tätig und war bei ihren Schülern wegen ihrer Fürsorglichkeit und Einfühlsamkeit sehr beliebt. Viele blieben noch lange nachdem sie die Schule verlassen hatten mit Frau Seldon in Kontakt. Die Trauerfeier für Ilse Seldon fand am 26. März statt, und am 20. April wurde ihre Asche unter einem Magnolienbaum im Holiwell Cemetery beigesetzt.

Gute ökumenische Beziehungen in Oxford
Dankbar blickt die evangelische Gemeinde in Oxford auf Jahrzehnte freundschaftlicher Beziehung zur anglikanischen Universitätskirche St. Mary’s zurück, in der unser monatlicher Hauptgottesdienst jeden 1. Sonntag im Monat gefeiert wird. Diese Gastfreundschaft der Anglikaner ist umso bemerkenswerter, als sie tatsächlich auf die Tage des Ausbruchs des Zweiten Weltkrieges im Jahr 1939 zurückreicht.
Ungeachtet der feindlichen Begegnungen der beiden Nationen in dieser Zeit bezeugten englische Christen die grenzenüberwindende Kraft des Evangeliums, indem sie den deutschen Mitchristen, von denen viele einen jüdischen Hintergrund hatten, die Möglichkeit gaben, in ihrer eigenen Sprache und Tradition Gottesdienst zu feiern.
Nun sind ökumenische Beziehungen aktuell immer nur so gut, wie man sie pflegt, und darum hat sich die schöne Tradition entwickelt, jedes Jahr zum ersten Advent einen festlichen Gottesdienst gemeinsam zu feiern – mit Lesungen in beiden Sprachen, Beiträgen des hervorragenden Chores von St. Mary’s nd anschließender Begegnung mit Glühwein und Stollen.
Ein besonderes Zeichen ökumenischer Freundschaft war nun kürzlich, am 4. Sonntag nach Ostern, zu erleben, als Pfarrerin Kathrin Kruse die ehrenvolle Einladung erhielt, die Universitätspredigt in St. Mary’s zu halten – auf derselben Kanzel, auf der so bedeutende Theologen wie John Henry Newman oder John Keble gestanden hatten, um der Universitätsgemeinde die Heilige Schrift auszulegen.
Pfarrerin Kathrin Kruse legte die biblische Schöpfungsgeschichte in anschaulicher and theologisch ansprechender Weise aus. Wenn danach aus Zuhörerkreisen zu hören war, “eine typisch deutsche Predigt”,
war das (in diesem Fall) eindeutig als Kompliment gemeint für die gründliche Interpretation, die sich in erhellender Weise immer wieder auf Details der hebräischen Sprache bezogen hatte. Die zweimal pro Trimester in St. Mary’s stattfindende Universitätspredigt ist eingebettet in den morgendlichen Gemeindegottesdienst der anglikanischen Gemeinde, doch war es Ehrensache, dass zu diesem besonderen
Anlaß auch eine ganze Reihe von Gemeindgliedern unserer deutschen evangelischen Gemeinde mitfeierten. Traditionell ist dieser Predigt ein langes Fürbittengebet vorgeschaltet, das auf der Kanzel verlesen wird und dessen Wortlaut seit Jahrhunderten festgelegt ist. So war es dann auch ein bewegender Moment, aus dem Munde unserer deutschen Pfarrerin die traditionellen Bitten für das englische Königshaus und andere Verantwortliche in Politik und Kirche zu hören. In die Fürbitten für die Universität und andere Stätten der Bildung konnte Pfarrerin Kruse dann auch die Namen der theologischen Institutionen einfügen, die sie selbst geprägt haben, wie Tübingen und die Hebräische Universität Jerusalem.
Nach dem Gottesdienst war Gelegenheit, bei einer Tasse Tee Kontakte zu knüpfen und sich über die Predigtgedanken auszutauschen. Für eine Gruppe aus unserer Gemeinde und von St. Mary’s dauerte diese Gelegenheit noch bis in den frühen Nachmittag an, da der Rektor der Universitätskirche, Canon Brian Mountford mit seiner Gattin zum gemeinsamen Mittagessen im Pfarrhaus eingeladen hatte. In zwangloser Runde konnte man mehr über einander, die jeweilige Kirchentraditionen und das aktuelle Gemeindeleben erfahren und so die ökumenische Freundschaft in persönlichen Gesprächen vertiefen. Für unsere evangelische Gemeinde war dieser sehr gelungene Tag eine lebendige Erinnerung daran, dass wir in St. Mary’s nicht einfach nur ein Kirchengebäude mitbenutzen, sondern in einem weiterreichenden Sinn Gast einer Gemeinde sind, mit der wir zusammen als pilgerndes Gottesvolk unterwegs sind.
Bernd Wannenwetsch


Kuchenkirche in der Lathbury Road Gottesdienste im Gemeindehaus
Das Gemeindehaus in der Lathbury Road beherbergt neben Kindergottesdienstaktivitäten,
Konfirmandentreffen, Meditations-, Gesprächskreis und Kirchenvorstandssitzungen vor allem den Gottesdienst um 16.00 Uhr an jedem dritten Sonntag im Monat, der zumeist von unseren Gemeindelektoren oder ehrenamtlichen Pfarrern gehalten wird.
Dieser Gottesdienst hat eine eigene, dem persönlicheren Rahmen im Wohnzimmer entsprechende Liturgie. Diese enthält natürlich alle wesentlichen Bestandteile wie Gebete, Lesungen, Glaubenbekenntnis, Predigt, und Segen; das Besondere ist allerdings, dass jeder, der möchte, auch selbst etwas beitragen kann: vom Anzünden der Kerzen über die Musik, Fragen,
Gedanken und Ideen zum Predigtgespräch, bis hin zu Fürbitten, Keksen und Kuchen, Kaffeekochen oder Abspülen.
Das gemeindliche Zusammensein endet nicht nach dem Segen, sondern geht im Esszimmer nebenan bei Kaffee und Kuchen weiter. So hat der 4-jährige Henry ihm die Bezeichnung “Kuchenkirche” gegeben.
Die Gespräche beim Abspülen in der Küche sind oft nicht minder interessant.
Was man mitbringen sollte: Verständnis für die Kinder, die während der Andacht auf dem Boden spielen, Offenheit für Beiträge und Gedanken, die man nicht gleich nachvollziehen kann, sowie für Lieder, die nicht in den Charts gespielt werden.
In diesem Sinne ist jeder, jung und alt, herzlich willkommen am dritten Sonntag in der Lathbury Road.

Meditation im Gemeindehaus
Am Donnerstag den 13.Juni trafen wir uns zur ersten Schnupperstunde Meditation im Gemeindehaus in der Lathbury Road.
Zu Beginn ging es erst einmal darum den passenden Meditationssitz zu finden. Mit Hilfe von Stuhl, Kissen und Decken fand schließlich jeder seine „bequeme“ Position. Ankommen, still werden, den Blick nach innen wenden, eine Körperübung zum Lockern der Muskeln und Gelenke, die auf das Sitzen vorbereitet, so begannen wir.
Die ersten zehn Minuten Meditation konzentrierten wir uns auf unseren Atem, das Thema ist sich des Atems bewusst zu werden. Danach zur Auflockerung wieder eine kleine atemgeführte Bewegungseinheit.
In der zweiten Meditationseinheit versuchten wir uns auf einen Punkt im Atemzyklus zu konzentrieren, leichter gesagt als getan, wenn aus dem Garten nebenan fröhliche Stimmen ertönen …
aber auch das kann man in das Üben einbeziehen, denn wer hat schon absolute Stille in seinem Alltag?
Zum Abschluss sangen wir „Amen“ als universelles christliches Mantra. 

Gemeindebriefe von 2011


Sandra Hay neue Schatzmeisterin in Oxford
Die gute Fee der Oxforder Gemeinde Elisabeth Wright bat mich, mich selbst der Gemeinde als die neue Schatzmeisterin vorzustellen.
Das erste Mal kam ich nach Oxford, als ich von meiner Firma zu einem obligato rischen Kursus geschickt wurde. Eng land schien zuerst ein recht langweiliger Ort sich weiterzubilden, aber ich dachte, dass ich wenigstens das Notwendige mit dem Nützlichen verbinden könnte und meinen 1968er MG B mitnehmen würde um ihn in seinem Her kunftsland ein wenig überholen zu lassen.
Solche Autos sind für die meisten nach 1970 Geborenen nicht besonders cool, wes wegen ich erwähne, dass es sich bei einem MG B um ein Auto handelt. Kaum angekommen verlor ich schnell mein Herz an die Stadt und den Dozenten, der sie mir zeigte und mir bezüglich Audit“ und „Controlling“ beibrachte, was ich an der Freien Universität in Berlin versäumt hatte.
Das Paradies auf Erden gibt es nicht, aber 20 Jahre später erkenne ich, dass mir Oxford immer noch sehr gefällt, auch wenn die Eier nicht unbedingt auf der Tischplatte liegen bleiben, sondern weg rollen, weil eben nicht alles so akkurat ist wie in Deutschland und ich Grohe Ba dezimmerzubehör aus Deutschland mit bringen und installieren musste um war mes anstatt eiskaltes oder brühend heißes Wasser zu haben und damit die hiesigen „Health & Safety “ Bestimmungen miss achte. Mittlerweile habe ich mit dem Do zenten von damals zwei Kinder, 10 und 14 Jahre, für die ich mir wünschen wür de, dass sie sich in beiden Kulturen gleichermaßen zu Hause fühlen.
Zur deutschen Gemeinde kamen wir durch meinen Mann der durch Zufall hörte, dass in St. Mary ein Gottes dienst auf Deutsch abgehal ten wurde und mich ermun terte dort einmal hinzuge hen. Das taten wir dann irgendwann einmal, da es mit einiger Mühe verbunden war Ort und Zeit zuverlässig in Erfahrung zu bringen. Bei unserem ersten Besuch wurden wir zum „Social“ zu Tee und Kuchen eingeladen und ich erwähnte, dass ich „Auditor“ sei. Die Pfarrerin ergriff sofort die Gelegenheit mir von Claudine Gerhards Not zu berichten, die Verstär kung bei der Schatzmeisterei brauchte.
Über Jahre hatte Claudine das Amt über nommen, welches in anderen Auslandsge meinden von ein bis zwei zumindest Halb tagskräften ausgeübt wird. Sie kümmerte sich neben zwei Haushalten, Familie und Job um die Buchhaltung, Finanzen und Steuern der Gemeinde. Da ich im Ausland viel Freundlichkeit und Unterstützung erlebt habe denke ich, dass es jetzt an mir ist mich für die Gemeinschaft ein wenig einzusetzen und habe deswegen das mir angetragene Amt angenommen, obwohl Claudine sich entschied vollkom men auszuscheiden. Zum Glück hat sie Oxford nicht verlassen und ist bereit mich zu unterstützen, bis ich mich einge arbeitet habe und nebenbei macht es Spaß mit ihr zu plaudern. Da ich lieber Zement mixe als Teig und mich fürs Ku chenbacken nicht besonders eigne, ist der Finanzbereich eine Aufgabe, die mir liegt und mit der ich der Gemeinde nütz lich sein kann, auch wenn ich noch nicht viele Gemeindemitglieder kenne.
Sandra Hay

Gemeindebriefe von 2013
Rückblick aufs Gemeindepraktikum
Liebe Gemeinde, gerade hatte ich mich doch erst bei Ihnen im Gemeindebrief vorgestellt und nun verabschiede ich mich in der nächsten Auflage schon wieder! Für mich hat mittlerweile der Studienalltag
am Ripon College in Oxford begonnen. Wieder ein Neustart, der nicht ansatzweise so gelungen wäre, wenn ich nicht sechs unwahrscheinlich herzliche und hilfreiche "Einführungswochen" bei Ihnen in London und Oxford gehabt hätte. Danke für die unkomplizierte Aufnahme in das Gemeindeleben, für die vielen sprachlichen Hilfestellungen, Bereicherungen in Kultur und Lebensart und das langsame, aber beharrliche Gewöhnen an Tee mit Milch!
Zahlreiche Gottesdienste, Synode, Konfirmandenwochenende, Evensong, PAB-Sitzung und einiges mehr haben die Zeit nicht nur sehr vielseitig gemacht, sondern haben mich das Gemeindeleben im Ausland, auch mit seinen Problemen, ganz praktisch miterleben lassen. Georg Amann und Cornelia Hole haben mich wochenlang an ihrem Berufs- und Privatalltag teilhaben lassen, über Distanzen hinweggeholfen, so manche Verspätung toleriert und darüber hinaus auch noch Zeit für praktische, theologische und persönliche Gespräche gefunden. Ich nehme viele Anregungen, manches Nachdenken, einige Klarheiten und viele intensive schöne Eindrücke mit in die letzte Phase meines Studiums und die kommende Zeit.

Herzliche Grüße und so Gott will - auf Wiedersehen!
Ihr Gordon Sethge

Gemeindebrief Oktober/November 2013:
Auch dieses Jahr gibt es wieder einen Adventsnachmittag für Kinder und Jugendliche mit Eltern im Gemeindehaus. Am 15. Dezember 2013 (3. Advent), 14-17.30 Uhr im Gemeindehaus
Lathbury Road 15A, werden wir gemeinsam Adventliches basteln, entsprechende Leckereien genießen und im Anschluss gemeinsam mit der Gemeinde aus Reading einen Adventsgottesdienst feiern.
Es wäre schön, wenn Sie und Ihre Familie mit dabei wären!
Bitte melden Sie sich und Ihre Kinder zur besseren Planung mit Angabe des Alters bis zum 4.12. an bei pastoralassistenz@ev-kirche-london-west.org.uk. Adventsnachmittag mit Gottesdienst am 15. Dezember



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen